Wilhelm Wagenfeld schreibt Geschichte
Spricht man von einer der wichtigsten Bildungseinrichtungen rund um die Architektur, so kommt man unweigerlich auf das Thema Bauhaus. Hier begann die Klassische Moderne, die im Jahre 1919 mit der Gründung dieser Einrichtung in Weimar durch Gropius seinen Anfang nahm. Unter anderem wurden dort auch die bekannten Bauhaus Lampen kreiert.
Die Gestaltungsschule Bauhaus in ihrer Historie
Heute ist das Bauhaus Gebäude als Weltkulturerbe in Dessau geschützt, nachdem Gropius von Weimar nach Dessau schon in den Anfangsjahren wechselte. Als Gestaltungsschule auch bekannt, wird in diesem Gebäude auch das eigentliche Gesamtkonzept bewahrt. Zwischenzeitlich in den 1930er Jahren war das Bauhaus auch in Berlin ansässig, wurde dann aber in dieser Zeit durch Selbstauflösung zunächst aufgegeben. Erst nach 1945 konnte es wiederbelebt werden. Das Bauhaus verkörperte ein avantgardistisches Prinzip, welches Grenzen zwischen der freien Kunst und der angewandten Kunst verwischen lies. Ein Teilbereich aus dem Wirken innerhalb des Bauhauses waren auch Lampen, die noch heute als Bauhauslampen bekannt sind. Dazu gehören auch die Wagenfeld Leuchten, als einer der Klassiker im Bereich der Lampen.
Der Höhepunkt ist das Wirken einzelner Bestandteile, um in der Architektur an sich ein Gesamtwerk zu entwickeln. Eines der Prinzipien war dabei auch, ideelle Maßstäbe zu reformieren, und nicht mehr zu unterscheiden zwischen Handwerkern und Künstlern. Auch der Lehrstuhl galt und gilt nicht zwingend als Lehrkörper, sondern eher als Formgeber. So war bei der Ausbildung neben der kreativen Bestimmung auch das handwerkliche Geschick Inhalt des Lehrens. Die künstlerisch und handwerklich gestalteten Produkte waren nach heutigen Gesichtspunkten die Prototypen, die als Grundlage genommen werden sollten, um eine industrielle Produktion zu untersetzen.
Sachliche Betonung durch Material
Alltags- und Haushaltsgegenstände als Prototypen wurden unter ganz bestimmten Aspekten vorgefertigt. Dabei war besonders Stahl eines der prägnanten Materialien dieser Zeit. Auch bei den dann bekannt gewordenen Bauhaus Lampen wurde mit Stahl gearbeitet. Die Designobjekte erfuhren darüber eine eigene Formsprache, die nicht immer der jeweiligen Zeit dem Zeitgeist entsprach. Die neue Sachlichkeit, die darüber zum Ausdruck kommen sollte, wurde oft als sehr schlicht dargestellt. Zu dieser Zeit war eine schlichte Formgebung eben ein Gegensatz zu der damals bekannten Richtung des schnörkelhaften Historismus. Allerdings hat sich die einfache und strikte Formgebung bis in die Moderne erhalten, und gerade bei den Bauhausleuchten findet man immer öfters besondere Liebhaber. Weltruhm hat so unter anderen die Wagenfeld Lampe. Diese Tischleuchte hat einen unverwechselbaren kugeligen Schirm, wobei der Fuß aus Glas ist, in dem das Kupferkabel sichtbar gehalten wird.
Wagenfeld Leuchte als Bauhaus Lampe
Man bezeichnet die Wagenfeld Leuchte nicht nur als den Klassiker unter den Bauhausobjekten, sondern als die Bauhaus Lampe an sich. Beschreiben kann man diese Lampe mit elegant, oder auch gern als modern exquisit. Das mag auch an der Herstellung liegen, die noch heute mit denselben Materialien hergestellt wird, wie zur Zeit ihrer Entwicklung im Jahre 1924. Beim Herstellungsprozess wird ebenfalls wie eh und je auch auf handwerkliches Geschick Wert gelegt. So gibt es auch noch den mundgeblasenen Lampenschirm aus Opalglas, der für das bemerkenswerte warme Licht sorgt. Man sollte dies auch nicht verkennen, denn die Wagenfeld Lampe als Bauhauslampe zeigt einen Hauch von deutscher Design Geschichte auf. Wilhelm Wagenfeld galt und gilt als einer der Pioniere, die ein modernes Industriedesign kreierten. Unterschiedliche Entwürfe aus seiner Hand werden noch heute gern produziert, und von den Liebhabern geschätzt. Man kann eben Eleganz auch in einer modernen Welt schätzen, eventuell gerade, weil es ein Klassiker ist.