„Die Nacht ist dunkel und voller Schrecken.“ Dieses Zitat aus der weltweit beliebten und vor kurzem geendeten Fantasy-Serie „Game of Thrones“ beschreibt sehr gut, wie die Dunkelheit lange auf die Menschheit wirkte. Nachts trieb sich laut Volksmund zumeist nur das Gesindel rum, welches die Dunkelheit für Verbrechen und Schreckenstaten nutzte. Auch wenn die Menschen heutzutage teils immer noch Angst vor der Dunkelheit haben, so ist der Schrecken vor dieser doch deutlich geringer und in der Nacht pulsiert das Leben. Elementar für diese Entwicklung war die Entstehung von Straßenbeleuchtung.
Wurzeln in der Antike
Ihren Ursprung hat die Straßenbeleuchtung dabei bereits in der Antike. Die Stadt Antiochia am Orontes besaß eine solche Beleuchtung bereits um 300 n. Ch.. Die Stadt lag in der heutigen Türkei, genau an der Stelle, wo man heute die Stadt Antakya findet. Laut dem antikem Geschichtsschreiber Ammianus Marcelliunus war die Beleuchtung dort so schön und hell, dass sie „mit der strahlenden Helle des Tages wetteiferte“.
Im Mittelalter bestand die Straßenbeleuchtung dann entweder aus Öllampen oder Kienspäne. Kienspäne oder auch Kienholz kann man sich in etwa wie Streichhölzer vorstellen. Hierbei wird ein harzreiches Stück Holz, zumeist Kiefer, vierkantig oder flach gespalten und dann angezündet bzw. erhitzt. Vorteilhaft gegenüber einem normalen Streichholz ist, dass eine Kienspan deutlich leichter zu kontrollieren ist, wenn es um das Abbrennen geht und die Brandgeschwindigkeit reguliert werden kann.
Vorreiter in Sachen Straßenbeleuchtung war die Stadt Wien. Dort wurde am 24.02.1687 die erste Verordnung „zur Illuminierung von Straßen und Plätzen“ erlassen. Der Beginn waren 17 Talglichter, ein Jahr später leuchteten bereits 2.000 Lampen in der gesamten Innenstadt.
Ein weiter Weg zur LED
Die Straßenlaterne, wie man sie heute kennt, war allerdings noch weit entfernt. Das Allerheilmittel für die Straßenbeleuchtungen Europas waren zuerst Öllampen. Über die Jahre wechselte die Art des Öls immer wieder, aber grundsätzlich blieb Öl das Mittel der Wahl. Mitte des 19. Jahrhunderts traten dann die Gaslampen ihren Siegeszug an. Gaslampen als Straßenbeleuchtung werden auch heute noch vereinzelt genußt. Zwar kam im 19. Jahrhundert auch die elektronische Beleuchtung auf, diese brauchte allerdings noch länger, um sich als Straßenbeleuchtung durchzusetzen. In Gebäuden wiederrum setze sich das künstliche, elektrische Licht deutlich schneller durch. Im Laufe des 20. Jahrhundert wandelte sich auch die Straßenbeleuchtung hin zu Quecksilberdampf und Natriumsdampf-Hochdrucklampen. Danach folgt nun der Gang zu LED Lampen.