Es gibt in den kalten Monaten für viele Menschen kaum eine schönere und gemütlichere Vorstellung, als auf der heimischen Couch zu liegen und sich von einem flackernden Kaminfeuer wärmen zu lassen. Währenddessen kann man ein Buch lesen, einen warmen Kakao trinken oder auf einfach das Spiel der Flammen hinter der Glasscheibe des Kamins beobachten. Aber ganz so einfach wird es für einige Kaminbesitzer ab Januar 2021 nicht mehr. Der Gesetzgeber entzieht seit Jahren älteren Kaminen nach und nach den Bestandsschutz. Somit werden mit der weiteren Nutzung eines Kamins, welcher keinen Bestandsschutz mehr genießt, bis zu 50.000 Euro Bußgeld fällig. Aber was steckt hinter den Verboten? Und können vielleicht elektronische Kamine alle Probleme lösen und sind sie die Zukunft?!
Thema Umweltschutz auch bei Kaminen
Die erste Frage, die sich einem wohl stellt, ist, warum nach und nach ältere Kamine „verboten“ werden? Die Antwort ist eines der größten politischen Themen des 21. Jahrhundert. Es geht um den Schutz der Umwelt. Alte Kamine geben recht viel Staub und vor allem Kohlenstoffmonoxid frei. Beides schadet der Luft und so auch der Umwelt und dagegen möchte der Gesetzgeber mit dem Entzug des Bestandschutzes bei älteren Kaminen vorgehen.
Aber dabei geht es nicht um ein allgemeines Verbot von klassischen Kaminen, wo durch Verbrennung eines Stoffes die Wärme entsteht. Es geht darum, dass gewisse Grenzwerte eingehalten werden, die moderne Kamine erfüllen können. Die Grenzwerte für Kamine, die vor 2010 erbaut wurden, liegen bei 4 Gramm Kohlenstoffmonoxid und 0,15 Gramm Staub pro Kubikmeter Abgas.
Bei dem aktuellen Verbot reden zwar viele Menschen davon, dass einfach Kamine von 1985 – 1994 untersagt werden sollen, aber das ist nicht ganz richtig. Wer einen Kamin aus dieser Zeit hat, der die Grenzwerte nicht überschreitet, der kann diesen auch weiter nutzen. Der Besitzer muss aber nachweißen, dass sein Kamin diese Werte nicht überschreitet. Dafür braucht er entweder die Angaben der Herstellungsfirma zu seinem Modell oder er muss den Bezirksschornsteinfeger mit der Messung der Werte seines Kamins beauftragen.
Elektronische Kamine
Eine alternative zu Verbrennungskaminen stellen seit Jahren elektronische Kamine dar. Im Gegensatz zu den klassischen Kaminen verbrennen sie keinen Stoff, sondern erzeugen mit einer Kombination aus Wasserdampf und LED-Licht echtwirkende Projektionen von Feuer. Dazu kommen Heizlüfter, welche elektronisch für Wärme sorgen.
Natürlich fehlt bei einem elektronischen Kamin das Knistern, welches typisch für echtes Feuer ist und gerade bei günstigen Modellen kann der Unterschiede zu echten Flammen schon deutlich werden. Dazu sind Elektrokamine in der Anschaffung und auch im Betrieb teuer als Verbrennungskamine.
Dafür braucht es bei elektronischen Kaminen ohne Abzug keine Genehmigung. Dazu fallen Staub, schmutz und Rauch natürlich auch weg. Und auch der Kauf und der Platz für die Lagerung fallen weg. Der wichtigste Punkt ist und bleibt aber natürlich, dass elektronische Kamine die Umwelt gegenüber Kaminen, die mit Holz heizen, deutlich weniger belasten.