Sind Netflix, Prime und CO. Energiefresser?

Während der Coronakrise und der vielen Zeit, die die Menschen durch diese zuhause verbrachten haben, ist die Zahl bei den Streamingservicen wie Disney+, Netflix oder Prime Video deutlich gestiegen. Natürlich haben auch Videoplattformen wie Youtube von der vielen Zeit durch die Pandemie profitiert. Nun steht auch die Bundesliga wieder vor der Tür und da die Zuschauerzahlen in den Stadien weiter begrenzt bleiben oder teils gar keine Zuschauer erlaubt sind, werden die Zahlen der Zuschauer zuhause wahrscheinlich so hoch sein, wie noch nie zuvor beim Saisonbeginn. Nun stellt sich aber bei all dem Streaming die Frage: Wie viel Strom bzw. Energie kostet das eigentlich alles und hat es eine Auswirkung auf den Klimawandel?

Haushalte verbrauchen fast nicht

Beim Streaming und dessen Energieverbrauch sind zwei Seiten entscheidend. Die eine Seite sind die privaten Haushalte, welche die Streamingportale nutzen und per App auf dem Handy bzw. Tablet oder auf dem PC oder Fernseher laufen lassen. Die andere Seite sind die Streaminganbieter selbst. Diese müssen die unzähligen PCs und Server versorgen, welche die technischen Grundlagen ihrer Plattformen bieten.

Private Haushalte haben dabei einen verschwindet geringen Anteil am Stromverbrauch durch Streaming. Der Energieanbieter E.ON veranstaltete zum Beginn der Bundesliga eine Umfrage, wo und wie die Befragten die Spiele der neuen Saison verfolgen werden, solange durch Corona noch Einschränkungen herrschen. Die Umfrage ergab, dass die meisten die Spiele vor dem heimischen Fernseher verfolgen werden. E.ON beschrieb in der dazugehörigen Pressemeldung daraufhin selbst, dass der Energieverbrauch während eines neunzigminütigen Spieles, welches über den Fernseher gesehen wird, gerade einmal einen Cent kosten würde. Entsprechend gering ist also der Energieaufwand, wer am Smartphone oder Tablet schaut, der spare sogar noch mehr Energie!

Server sind die Energiefresser

Trotzdem wird Streaming nachgesagt, dass es unfassbar viel Energie verbrauche und damit die Umwelt belaste. Da die privaten Haushalte kaum einen merkbaren Aufwand verursachen, ist es ja nur logisch, dass der große Energieaufwand bei den Betreibern der Portale liegt.

Die Server der Unternehmen und die Datenübertragung sind hierbei die Hauptstromfresser. Bei den Servern sind es vor allem die aufwendigen Kühlsysteme, die den hohen Energiebedarf verursachen. Bei der Datenübertragung ist es die Menge und Größe der Daten, welche für ein hohe Belastung sorgen. Alles in allem werden durch das Stream von Videos etwa 306 Millionen Tonnen CO2 jährlich erzeugt. Dies macht in etwa 1% des gesamten jährlichen Ausstoßes aus.

Zwar kommt der Hauptenergieverbrauch durch die Anbieter und die Haushalte könnten damit fein aus dem Schneider sein, aber auch die Nutzer können dabei helfen, dass die Menge an genutzter Energie und damit produziertem CO2 verringert wird. Damit ist nicht mal direkt gemeint, dass man die Streamingportale weniger nutzt, was natürlich zu Einsparrungen führt, sondern auch die Art der Nutzung. Da ein großer Teil der Energie durch die Datenübertragung verbraucht wird, kann man hier einfache Einsparungen machen. Wer in einer niedrigeren Auflösung schaut, der spart Energie. Also wäre es eine Möglichkeit Filme in Full HD statt 4k zu streamen, so spart man direkt Strom.