Eine Pressemitteilung der Agentur für erneuerbare Energien:
„Berlin, 30. August 2021 – In der Bachstadt Köthen hat in den vergangenen Jahren neben Kunst und Kultur auch der Klimaschutz als wichtiger Stellenwert Einzug in das Stadtleben gefunden. 2008 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes eine große Freiflächensolaranlage errichtet, heute wird vorbildhaft das erste Mieterstromprojekt in der Stadt umgesetzt. „Köthens Anstrengungen machen deutlich, dass ein wichtiger Teil der Energiewende effiziente Energieeinsparungen ist. Das persönliche Engagement in der Stadt sorgt zudem für die notwendige Motivation bei der Umsetzung der angestrebten Maßnahmen“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE).
Im Juni 2018 beschloss der Stadtrat das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept, welches aufzeigt, wie Köthen Energie einsparen und wo Erneuerbare Energien ausgebaut werden können. Die Themenfelder sind vielfältig und beinhalten beispielsweise den Ausbau von Photovoltaik und Solarthermie sowie Geothermie, die Energienutzung in kommunalen Gebäuden, die Verbesserung des Fernwärmenetzes sowie die Förderung klimafreundlicher Mobilität.
Das Potenzial für Freiflächensolaranlagen wird in Köthen bereits gut genutzt: Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes wurde bis 2011 eine der damals weltweit größten Photovoltaik-Anlagen errichtet. Die Anlage umfasst mehr als 200.000 Solarmodule, die über eine Gesamtleistung von 45 Megawatt Peak verfügen. Zudem wurde eine Photovoltaikanlage mit knapp 30 Kilowatt Peak als Mieterstromprojekt auf dem Dach eines Neubaus in Köthen installiert. Das Objekt soll ab September 2021 genutzt werden und erzeugt Strom für den Eigenverbrauch der Mieter*innen.
Vielseitiger Maßnahmenplan im Klimaschutzkonzept
Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes begleitet Klimaschutzmanager Nils Kantert, der im März 2020 als Erster diesen Dienst in der Stadt übernahm. Vergangenes Jahr konnte Kantert die Einführung eines kommunalen Energiemanagements betreuen. Hierbei wurden Einsparpotenziale identifiziert sowie ein Monitoring des Energieverbrauches und der Energiekosten eingerichtet.
Mithilfe des Online-Tools Kom.EMS können Energieeinsparerfolge in kommunalen Verwaltungen evaluiert werden, um etwa die Wirksamkeit von Förderprogrammen zu überprüfen. Des Weiteren stellt es einen Fundus von Arbeitshilfen bereit, wie beispielsweise Muster-Beschlussvorlagen, Checklisten sowie ein Rechentool zu Energieeinsparmaßnahmen.
Um die Treibhausgase im Verkehrssektor zu senken, soll in Köthen der Radverkehr durch die Verbesserung der Infrastruktur gestärkt werden. Zu diesem Zweck werden temporäre Fahrradzählanlagen eingesetzt. Auch der Aufbau von Fahrradboxen sowie die Aufstellung einer E-Bike-Ladesäule steht kurz bevor. Zusätzlich hat die Stadtverwaltung ein Standortkonzept für öffentliche PKW-Ladeinfrastruktur ausgearbeitet, um den Aufbau eines Ladenetzes in der Stadt voranzutreiben.“
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