Mücken und Allerlei werden an lauen Sommerabenden geradezu magisch von Licht angezogen. Die Anziehungskraft des Lichtes bringt häufig unangenehme Begleiterscheinungen mit sich. Nach einem geselligen Abend sehen Viele nicht selten wie ein „Streuselkuchen“ aus, denn gerade in der unmittelbaren Nähe der Lichtquellen suchen Mücken und Allerlei nach mehr oder weniger freiwilligen „Blutspendern“.
Der Grund für die Anziehungskraft des Lichtes ist jedoch ganz einfach: Die künstliche Beleuchtung stört die Orientierung der nachtaktiven Tiere.
Bei der Nahrungs- und Partnersuche sowie Fortpflanzung durch Lichtquellen behindert, werden Nachtfalter und Co. zur leichten Beute für andere Tierarten. Vor allem in Mitteleuropa sind viele Insekten nacht- und dämmerungsaktiv. In diesem Zusammenhang wird häufig von der sogenannten Lichtverschmutzung gesprochen, gerade Straßenbeleuchtungen schaffen große Probleme. Durch geeignete Lichtquellen ist Jeder in der Lage, Rücksicht auf die Tierwelt zu nehmen, Energie zu sparen und nicht zuletzt auch die Anzahl der Insektenstiche zu reduzieren.
Welche Lampen helfen?
Gegen Insekten und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten können verschiedene Maßnahmen helfen. Vor allem die Verwendung von UV-armen Lampen ist von enormer Bedeutung, aber auch eine Reduzierung der Lichtmenge und eine zielgerichtete Beleuchtung können erhebliche Wirkung zeigen.
UV-Strahlen sind eine wichtige Orientierungshilfe für Insekten. Am Mond und anderen Himmelskörpern können sich nachtaktive Insekten orientieren. Herkömmliche Lampen strahlen sehr viel Energie im kurzwelligen UV-Bereich ab, wodurch Insekten geradezu magisch angezogen werden. Als Alternative zu konventionellen Lampen bieten sich Natriumdampf-Hochdrucklampen an, da ihre Lockwirkung auf Insekten deutlich geringer ausfällt. Bonus: Der Energieverbrauch ist ebenfalls deutlich geringer.
Wer zielgerichtet und energiesparend beleuchten will, der findet auch in der LED-Lampe eine sehr gute Alternative. Moderne Studien zeigen: Moderne LEDs ziehen deutlich weniger Insekten an als herkömmliche Lampentypen.
Lichtmenge reduzieren
Um die Versuchung für Insekten so gering wie möglich ausfallen zu lassen, sollte die Beleuchtung nur dann eingeschaltet werden, wenn dies wirklich erforderlich ist. Hier können auch Bewegungssensoren bei der Außenbeleuchtung dazu beitragen, dass das Licht nur dann angeht, wenn es tatsächlich benötigt wird. Wer über eine Leuchte mit Halbnachtschaltung verfügt, ist ebenfalls gut beraten. Bei einer Leuchte mit Halbnachtschaltung werden zwei unterschiedliche Lampen verwendet. Eine Lampe schaltet sich bei der Halbnachtschaltung automatisch ab, während die andere dauerhaft Licht spendet. Durch eine Reduzierung der Leuchtmenge wird nicht zuletzt auch Energie gespart.
Das gilt es unbedingt zu vermeiden
Unbedingt zu vermeiden ist die flächenhafte Ausleuchtung von Fassaden sowie großen Glas- und Metallflächen. Vor allem groß beleuchtete Flächen stellen für Insekten Magneten dar. Und das nicht nur für jene aus der unmittelbaren Umgebung, sondern auch Insekten in hundert Meter Entfernung, werden noch von großen Lichtflächen angezogen.
Wer den Insekten etwas Gutes will und zugleich Energie sparen möchte, sollte als gewerbetreibender unbedingt auf großflächige Werbebeleuchtungen verzichten, deren Wirkung gerade in den nächtlichen Stunden in Frage gestellt werden kann. Bei einer Sommerparty in den späten Abendstunden sollte auch auf Skybeamer verzichtet werden. Diese ziehen nicht nur Insekten an, sie stellen geradezu Todesfallen für Insekten und Zugvögel dar, da diese enorm irritiert werden.
Gerade an Siedlungsrändern und freien Landschaften ist eine geringe Beleuchtungsintensität ungemein wichtig, da sich hier besonders viele nachtaktive Insekten aufhalten.
Die richtige/zielgerichtete Beleuchtung
Licht sollte immer nur in die tatsächliche benötigte Richtung und in der tatsächlich benötigten Menge abgegeben werden. Lampen sollten nie schräg nach oben abstrahlen. Lampen, die nach oben oder schräg ausgerichtet sind, ziehen deutlich mehr Insekten an, als Lampen, deren Licht nach unten wegfällt. Strahler auf dem Boden und gezielte Beleuchtungszenarien an Statuen, Steinen etc. sind zwar ein optisches Highlight aber auch ein wahrer Insekten-Magnet. Durch Abdeckungen kann zudem unerwünschtes Streulicht reduziert werden. Durch die niedrige Montage der Lampen kann zudem die Fernwirkung gesenkt werden. Durch die Halbierung der Lichthöhe kann in der Praxis die Anziehungskraft auf Insekten um 50% reduziert werden.