Je näher das Ende der altbekannten Glühlampe rückt, desto lauter werden Stimmen, die auf Gefahren und Unzulänglichkeiten der Energiesparlampe hinweisen. Besonders in ökologischer Hinsicht muss sie sich immer wieder vorwerfen lassen, ihrem Ruf als klimafreundliches Allheilmittel nicht gerecht zu werden. Kritiker verweisen auf ihren Quecksilbergehalt und, dass, im Vergleich zur klassischen Glühbirne, wesentlich mehr Energie zur Herstellung benötigt wird. Aber handelt es sich dabei um groß angelegte Panikmache oder muss sich die Energiesparlampe diesen Vorwürfen zu Recht stellen?
Zu aller Erst: Ja, eine Energiesparlampe enthält Quecksilber und auch die anfallende Energie zur Produktion dieser ist um 12mal höher als bei einer Glühleuchte.
Aber diese Aussagen machen für sich selbst stehend, ohne weiteren Kontext nur bedingt Sinn. Der benötigten Herstellungsenergie stehen nämlich eine wesentlich längere Lebensdauer und ein deutlich niedrigerer Betriebsverbrauch gegenüber. In Zahlen ausgedrückt:
Die Energiesparlampe benötigt mit 3,33kWh in der Herstellung etwa das 12fache der Glühbirne. Bei vergleichbarer Helligkeit verbraucht die sie aber nur etwa 1/5 des Stromes einer Glühbirne und hat eine circa 10mal längere Lebensdauer. Betrachtet man also den ganzen Lebenszeitraum einer Energiesparlampe, fällt ihre Energiebilanz gegenüber der Glühbirne deutlich positiv aus. Bedenkt man, dass 8% der jährlichen Stromrechnung auf die Beleuchtung entfallen, ergibt sich so ein Einsparpotential von fast 6%.
Aber was tun, wenn im Wohnzimmer die Energiesparlampe auf den Boden fällt und zerspringt? Wie gefährlich ist das enthaltene Quecksilber? Generell wird geraten den Raum gut zu lüften, denn Quecksilber verflüchtigt sich schon bei Raumtemperaturen. Scherben sollten luftdichtverschlossen zum nächsten Wertstoffsammelhof gebracht werden. Dorthin gehören, aus Umwelt- und Personenschutzgründen, auch technisch defekte Energiesparlampen. Bis jetzt werden lediglich 10% der Kompaktleuchtstofflampen korrekt entsorgt.
Um also nicht nur das Portemonnaie sondern auch die Umwelt zu schonen bedarf es also, wie so oft, auch der aktiven Mithilfe jedes einzelnen von uns.
9. September 2011