Sie sind überall in unserem heutigen Leben zu finden und nicht mehr wegzudenken. Glühbirnen spenden Licht und sind eigentlich überall erhältlich. Die Glühbirne gehört wohl ohne Zweifel zu den wichtigsten Erfindungen der Welt und hat unser Leben entscheiden verändert.
Doch bis heute steht eine wichtige Tatsache über die Geschichte dieser bahnbrechenden Erfindung nicht wirklich fest. Wer war ihr wirklicher Erfinder?
Der Name, der wohl den meisten Menschen auf dieser Frage zuerst einfällt ist Thomas Alva Edison. Edison war ein US-amerikanischer Erfinder, welcher von 1847 bis 1931 lebte. Am 21 Oktober 1879 soll Edison in seiner Erfinderfabrik Menlo Park die erste Kohlefaden-Lampe, die 40 Stunden brannte, erfunden haben. 1980 erhielt Edison das Patent auf diese Lampe.
Allerdings geriet Edison in einen Streit um sein Patent. Der britische Physiker und Chemiker Joseph Wilson Swan entwickelte im Jahre 1860 ebenfalls eine Glühlampe. Sein Glühfaden bestand aus verkohltem Papier und 1878 gelang es ihm letztendlich eine praktisch nutzbare elektrische Glühlampe herzustellen. Diese ließ er dann auch im selben Jahr in England patentieren. Etwa zwei Jahre bevor Edison sein Patent erhielt. Letztlich einigten sich Beide und gründeten 1883 sogar eine gemeinsame Firma in London. Ihr Name war „Edison and Swan United Electric Light Co Ltd“.
In diese Streitigkeit mischte sich ein Dritter ein, da er die Gunst der Stunde sah. Es war der Deutsche Heinrich Göbel. Göbel war Uhrenmacher und wanderte 1848 mit seiner Frau und zwei Kindern in die USA aus, genauer nach New York. Dieser soll die erste funktionsfähige Glühlampe entwickelt haben und das schon 1854. Er soll bei seiner Glühlampe ein verkohltes Stück Bambusfaser in eine 4711-Flasche Eau de Parfum gesteckt haben und durch eine Quecksilberlüftung erstelltes Vakuum verhindert haben, dass der Faden verglüht. An dieser Erfindung soll Göbel immer weiter gebastelt haben, so dass seine Lampe bereits 1859 eine Brenndauer von 400 Stunden gehabt haben soll. Also zehn Mal so lange wie bei Edison 30 Jahre später. Nur ließ es seine Erfindung wohl nicht patentieren . 2004 gab das Bundesministerium der Finanzen eine Briefmakare heraus, welche die 4711 Lampe von Göbel zeigte. Die Briefmarke trug den „Titel 150 Jahre elektrische Glühlampe“ . Und als die Deutschen im Sommer 2005 über die größten Erfindungen unserer „Besten“ entscheiden sollten, wählten sie die Glühbirne auf Platz 2 und hielten fest, dass für sie Heinrich Göbel aus Springe bei Hannover der Erfinder dieser sei.
Und bis heute ist dieser Fall nicht ganz geklärt. Ein Gericht stelle zwar später fest, dass Göbel der eigentlich Erfinder sei, allerdings seine Idee nicht patentieren ließ und so keine Ansprüche gelten machen konnte. Allerdings gibt es auch Stimmen, die weiterhin Edison bzw. Swan als die Erfinder sehen und Göbel als Schwindler sehen. So widmete der Gymansiallehrer Hans-Christian Rohde, der ebenfalls in Springe lebt, dieser These ein Buch mit dem Namen „Die Göbel-Legende: Der Kampf um die Erfindung der Glühlampe“. Rohde arbeitete sich in die Gerichtsakten des Patentstreits , in Patentierungsversuche und das Leben von Göbel ein und kommt zum Schluss, dass er niemals der Erfinder der Glühbirne sein konnte.